Manchmal stolpert man über Dinge im Netz, die so neuartig und kreativ sind, dass es einem für einen kleinen Moment die Sprache verschlägt. So erging es mir als ich von Isle of Tune gehört habe. Hinter dieser online-basierten Musikplattform steckt ein völlig neuartiges, spielerisches Konzept zum Musikmachen:
Auf einem Spielfeld wie man es von Simulationsspielen wie Sim City kennt, lassen sich Straßen einzeichnen. Rechts und links der Straße können Objekte (Häuser, Bäume, Sträucher) platziert werden. Jedes Objekt bekommt einen bestimmten Sound zugeordnet (Schlagzeugklänge, Akkorde, Einzeltöne). Diese Sounds werden abgespielt, sobald ein virtuelles Auto, das man auf die selbstgebaute Straße setzt, daran vorbei fährt.
Als Beispiel diene hier einmal der Song I like to move it – auf drei „Straßen“, respektive „Spuren“ fahren drei Autos an den klangerzeugenden Bäumen, Häusern und anderen Objekten vorbei und spielen so den beliebten Song, der nicht zuletzt durch den Film Ice Age auch bei jüngeren Schülern ein Ohrwurm geworden ist.
Komplexer wird es mit Michael Jacksons Beat It! oder dem Hit Y.M.C.A der Village People
Natürlich bedarf es einiger Übung, mit Isle of Tune gute und komplexe Songs zu „bauen“, weshalb ich mir momentan noch keinen direkten Einsatz in der Schule vorstellen kann. Für Klangexperimente à la „abstrakte Musik im Pianorolleditor“ bietet die Insel der Melodien allerdings einen Zugang, der vielleicht auch jüngeren Kindern Freude bereiten kann. Fertig gestellte „Songinseln“ können übrigens gespeichert und der Allgemeinheit zwecks Bewertung zur Verfügung gestellt werden – vielleicht ist es ja ein Anreiz, einen der ersten Plätze der „All Times“-Highscoreliste zu belegen?
So oder so – alleine die Idee, auf diese Art und Weise an das Thema Musiksequencer heran zu treten gehört belohnt – die Verwendung der Software im Browser ist kostenlos, für 2,39 Euro kann man die iPad Version kaufen – ich hab’s getan, einfach nur um die Entwickler dieser tollen musikalischen Spielerei zu unterstützen.