Ach sooo…

…neulich, irgendwo im Sauerland in irgendeinem Studienseminar (das nicht mehr so heißt, sondern Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung, aber das ist ein anderes Thema) an irgendeinem Nachmittag: Fortbildung zum Thema „Arbeit mit dem iPad im Unterricht“. Angereist war ein professioneller, geschulter Präsentator der Firma Apple mit einem beindruckend großen Arsenal an iPads und iPad minis, mit dabei ein Lehrer einer Schule aus dem Großraum Düsseldorf, der im zweiten Teil der Veranstaltung Unterrichtsideen konkretisieren wollte. Leider konnte ich nur den ersten Teil der Veranstaltung besuchen.

Vorhang auf, Beginn der Präsentation durch den offensichtlich geschulten, erfahrenen Präsentator, ganz im Stile Steve Jobs‘:

[quote] „Wenn Sie denken, Sie könnten mit dem iPad einen Laptop ersetzen, denken Sie falsch. Apple hat nie behauptet, das iPad sei ein Laptop. Also können Sie damit auch keinen Laptop ersetzen. Das Arbeiten mit dem iPad ist anders, es ist neu, Sie müssen umdenken!“[/quote]

Ach so! Na dann. DAS hatte ich nicht gewusst. Das iPad ist also gar kein Laptop. Mensch ;-)

Nichtsdestotrotz: In meinem Musikraum gibt es nun ein AppleTV und eine AirportExpress mit angeschlossenem Drucker. Damit habe ich die Möglichkeit, Inhalte vom Laptop kabellos an die Wand zu beamen und Audioinhalte auf die Anlage zu streamen. Außerdem kann ich jetzt auch drucken und die Frage „Haben Sie noch das Arbeitsblatt von letzter Woche?“ mit „Ja, hol es Dir eben hinten aus dem Drucker!“ beantworten.

iPad miniMit dem iPad habe ich trotzdem noch nicht gearbeitet. Mal schauen. Wenn wir mehrere iPads zur Verfügung hätten, könnte man z.B. per Garageband gemeinsam musizieren. Wir haben aber leider nicht mehrere iPads zur Verfügung.

André sammelt in seinem Wiki fleißig Ideen zum Einsatz des iPads im Unterricht. Da werde ich häufiger mal nachschauen. Auch in der bald erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift „Musikunterricht und Computer 2013“ wird André erneut über das iPad im Musikunterricht berichten. (Ende des Werbeblockes ;-))

Vielleicht finde ich ja auch noch die eine App, mit der ich MEINE Wünsche an die Arbeit mit dem iPad umsetzen kann. Seit ReaddleDocs einen DropBox-Sync hat, kann ich immerhin ganz gut auf Dokumente in der DropBox zurückgreifen, diese rudimentär bearbeiten und wieder in der DropBox ablegen. Das ist doch schon einmal was.

Richtig toll wäre es, wenn es eine App gebe, die mir diese Arbeitsschritte ermöglicht:

  • Worddokument in der DropBox öffnen
  • Dokument in PDF verwandeln
  • im PDF herummalen (um Notenbeispiele zu analysieren)
  • bearbeitetes PDF ausdrucken und in der DropBox wieder speichern

Denn das ist das, was in meinem Musikunterricht sehr häufig vorkommt. Das kann ich alles total gut machen. Mit meinem Laptop. Aber das iPad ist ja kein Laptop. Ich sollte also umdenken. Aber irgendwie habe ich da offensichtlich noch immer eine Sperre im Kopf. Ich finde die Alternative nicht, denn die Apps, die ich auf dem iPad kenne, können meist nur eine oder zwei der Sachen, die ich gerne möchte:

Entweder die App kann Dateien aus der DropBox lesen und synchronisieren (ReaddleDocs), oder sie kann PDFs annotieren (wobei ich da noch keine gefunden habe, in der es EINFACH wäre, mal eben ein Rechteck, einen Kreis und eine Sprechblase in verschiedenen Farben auf eine dreiseitige Partitur zu bringen). Entweder die App kann Word-Dateien zu PDF konvertieren, oder sie kann auf die DropBox zugreifen. Irgendwie kann keine App je ALLES.

iCloud
iCloud

Auf dem Laptop ist das alles kein Problem, denn da kann ich die EINE Datei mit VERSCHIEDENEN Programmen bearbeiten. Das „alle-Dokumente-gehören-immer-nur-der-einen-App“-Konzept des iPads stellt mir da Hürden in den Weg. Da reicht es dann auch nicht, in der Fortbildung zu zeigen, dass man mit dem iPad ein Foto machen kann, welches dann in Pages eingefügt werden kann. Ja, das geht. Weil „Fotos“ ein in iOS global erreichbarer Speicherort ist. Aber das geht eben nicht mit anderen Dokumenten.

Als Apple die iCloud vorgestellt hat, dachte ich: Ja, das ist es! Wäre doch super, wenn man alle Dokumente in der iCloud hat und dann dadrauf zugreifen könnte. So wie in der DropBox eben. Ich hätte mich sogar von der DropBox verabschiedet, hätte die iCloud das getan, was ich mir gewünscht habe. Tut sie aber nicht. Die iCloud speichert die Daten genau so App-abhängig, wie das iPhone das auch tut. Leider nichts gewonnen. Außer vielleicht Speicherplatz auf dem iPhone/iPad.

Die Steuerrückzahlung hat mir dieses Jahr die Anschaffung eines iPad minis ermöglicht. Das ist genau die Größe, wie das iPad immer hätte haben sollen. Damit kann man das Gerät wirklich IMMER und überall dabei haben. Ganz toll. Da fällt auch das fehlende Retina-Display nicht auf. Nur: Werde ich je so umdenken können, dass das iPad für mich im Unterricht funktioniert? Ich bezweifle es. Oder ich verzweifle. Vielleicht beverzweifle ich es auch?

 

Ach sooo…
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Ein Kommentar zu „Ach sooo…

  • 17. Januar 2013 um 19:13 Uhr
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    Hey Sebastian,

    erwähnte ich eigentlich, dass sogar bei uns mittlerweile 2 iPads angekommen sind? Nun sind sie da und liegen im Safe herum…

    Liebe Grüße von
    Frau Weh

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