Manchmal sitzt man in einer Fortbildung, die einen nur bedingt erfüllt. In solchen Situationen ist der Griff zum Handy, um „mal eben“ die RSS-Feeds zu checken eine willkommene Ablenkung. Heute las ich dort, dass Audacity in Version 2.0 erschienen ist. Das Tool, das in bisher jeder meiner Fortbildungen eine zentrale Rolle gespielt hat. Was mag es an neuen Features geben? Sind lieb gewonnene alte Features verschwunden?
Ein soeben erfolgter Kurztest belegt: Nein, Audacity bedient sich noch genau so wie früher. Aber es hat tolle neue Features bekommen, Features nach denen in beinahe jeder Fortbildung immer wieder gefragt wurde und die Audacity (genauer: die bisherigen Stable-Versionen, in den Betas waren die Feature zum Teil schon vorhanden) bisher leider nicht hatte:
Copy und Paste auf einer Spur
Endlich ist es soweit. Ohne auf mehreren Spuren arbeiten zu müssen oder über „Einfügen -> Stille“ eine Krücke benutzen zu müssen. Audacity kann Soundschnipsel auf einer Spur verarbeiten. Einfach einen Bereich markieren, den Cursor in der Zeitleiste positionieren und per Cut’n’Paste Audio innerhalb einer Spur in der Zeitleiste verschieben. Toll. Das wird vieles erleichtern!
Clicktrack
Toll besonders für mehrspurige Aufnahmen von Bands oder mehsrtimmigem Gesang: Audacity kann über „Erzeugen -> Click Track“ nun eine Spur erzeugen, die als Metronom dienen kann. Der Click Track kann extrem genau eingestellt werden (welche Taktart, Betonungen wo im Takt, welche Sounds, Tempo, etc.). Sehr praktisch! (Vor dem Abmieten des Projekts aber nicht vergessen, den Click Track zu muten ;-))
MP3 Encoder
Nein, Audacity bringt noch immer keinen eingebauten MP3-Encoder mit. Doch wenn man jetzt versucht, eine MP3 Datei zu speichern, befindet sich im letzten Dialogfenster ein Button, der direkt zur Webseite führt, von der der LAME-MP3-Encoder geladen werden kann. Auch sehr praktisch, denn das hat ja immer wieder zu Verwirrungen und Missverständnissen geführt.
Soweit der wirklich kurze Kurztest. Erstes Fazit: Audacity 2.0, Du gefällst mir!
Ich verwende Audacity seit ein paar Jahren für mich privat und finde es großartig. Es gibt schon ganz viel schöne Sachen im Netz.
Ich setze ja auch schon seit Jahren bei meinen Workshops und natürlich auch in der Schule auf Audacity. Das einzige, was mir bei den meisten Opensourceprogrammen fehlt ist eigentlich nur eine schöne Benutzeroberfläche. Ich weiß, das ist nicht wichtig, aber ich hab’s da einfach irgendwie gerne ästhetisch. Nur leider ist genau das bei den meisten Opensourceprogrammen zweitrangig. Und leider habe ich keine Ahnung vom Programmieren oder Designen, sonst würde ich da auch gerne mithelfen.
Stimmt. Geht mir auch so.
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