In der Apple Welt ist es seit geraumer Zeit en vogue, gegen Adobe Flash zu sein, Flash ist, so die inzwischen von der Gemeinde adaptierte Meinung, die Wurzel allen Übels. Flash sorgt dafür, dass Macs abstürzen, Flash saugt die Batterien von MacBooks leer, Flash hat es weder ins iPhone noch ins iPad geschafft und inzwischen gibt es an jeder Ecke Anleitungen, wie man das FlashPlugin auf dem Mac entfernen und somit ein flashfreies Leben führen kann. Aktuelle Laptops von Apple werden gar ohne installiertes Flash-Plugin ausgeliefert.
Als das iPhone auf den Markt kam, waren selbst Apple-Enthusisasten skeptisch, weil es kein Flash-Plugin hatte. Aber über die Jahre hat Steve alle Welt davon „überzeugt“, dass Flash überflüssig und böse ist – HTML5 wird alles besser, schöner und stabiler machen.
Auch wenn mich natürlich als Adobe Education Leader ein bisschen was mit der Firma Adobe verbindet, so wollte ich es doch auf einen Selbstversuch ankommen lassen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich damit Onlinemusikprogramme wie www.aviary.com nicht mehr würde nutzen können.
Also habe ich John Grubers Anleitung zum Entfernen von Flash auf dem Mac befolgt und eine Woche lang flashfrei gelebt. Und was soll ich sagen? Ob mein Akku jetzt wirklich länger gehalten hat, kann ich nicht sagen. Dass Flash natürlich Ressourcen verbraucht, wenn es läuft, ist klar. Aber ich erwarte ja auch nicht, dass ich eine DVD schauen kann, ohne dass das Energie aus der Laptopbatterie ziehen würde. Mein Eindruck ist: Wenn ich jetzt längere Akkulaufzeiten habe, dann deshalb, weil ich eben keine Videos mehr schaue(n kann).
Ach ja: Mein Rechner ist in der letzten, flashfreien Woche nicht abgestürzt und Safari ist nicht hängengeblieben.
Das ist vorher aber auch nicht passiert.
Stattdessen konnte ich:
- YouTube Videos nur noch über Umwege sehen
- kein IP-TV über Zattoo mehr schauen
- einen Großteil der Blogeinträge, die in meinem RSS-Reader auflaufen, nicht mehr komplett sehen
- verschiedenste Videos im Netz nicht mehr schauen
- YouTube Videos nicht mehr für den Unterrichtsgebrauch herunterladen
Mein persönliches Fazit:
Das Web macht ohne Flash nur halb so viel Spaß. Natürlich nerven Flash-Werbebanner und niemand braucht hunderte von Mini-
Flash-Spiel-Seiten. Aber so, wie das Internet und seine Inhalte momentan aufbereitet sind, lohnt sich für mich der „Going Flash-free“ Schritt nicht.
Aber ich bin mir sicher, dass die Gemeinde von His-Steveness Jobs schon allzu bereit ist, auf Flash zu verzichten. Schließlich ist Adobe Flash für Steve Jobs das, was Lord Voldemort für die Zauberer in Hogwarts ist: The Plugin which must not be named. Und wenn in Cupertino jemand „Flash“ sagt, dann kann nur Flash-Speicher gemeint sein.
[box type=“shadow“]Auf die Frage, ob sich an seinem Standpunkt zu Flash auf iOS-Geräten etwas geändert habe, entgegnete Jobs: „Flash memory? We love flash memory.“[/box]Quelle: http://www.fscklog.com/