Manchmal stolpert man ganz zufällig über Software, die man schon lange gesucht hat. So ist es mir vor wenigen Tagen mit Aria Maestosaergangen. Aria Maestosa ist ein Opensource-Programm, das für den Mac, für Windows und für LINUX zu bekommen ist und einen wirklich intuitiven MIDI-Sequencer darstellt. Bisher haben wir im Musikunterricht hier eigentlich ausschließlich mit dem inzwischen wirklich in die Jahre gekommenen Logic Fun gearbeitet – zum „Glück“ arbeiten wir in der Schule noch mit Windows XP – unter Windows Vista und Windows 7 soll Logic Fun bereits Probleme bereiten.

Während der Recherchen für einen Zeitschriftenartikel stolperte ich also über Aria Maestosa und war sofort begeistert. Das Programm will genau eines sein: Ein MIDI-Sequencer. Es kann nicht mit Audiodateien umgehen (abgesehen davon, dass es MIDI-Dateien bzw. -Sequenzen als Audiodatei abspeichern kann), dafür macht es seine Sache mit MIDI-Dateien sehr gut.

Die Oberfläche ist sehr aufgeräumt gestaltet und erschließt sich direkt nach dem ersten Start. Es gibt die obligatorischen Spuren und die bekannten Ansichten dieser Spuren: Pianoroll, Notation, Automationsdaten. Hinzu kommen bei Aria Maestosa noch eine Tabulaturansicht für Gitarristen sowie eine sehr übersichtlich gestaltet Drumnotation. Schon diese Vielfalt begeistert, kann sich so doch jeder Schüler die für ihn am besten funktionierende Ansicht auswählen.

Versch. Notationsansichten

Doch was ich so noch in keinem anderen Sequencer gesehen habe ist die Tatsache, dass Aria Maestosa in der Lage ist, alle Spuren gleichzeitig in verschiedenen Ansichten darzustellen. Es ist also problemlos möglich, die Klavierspur als Noten zu bearbeiten, die Gitarrenspur als Tabulatur und die Schlagzeugspur als Drumnotation (ähnlich einem Drumcomputer). Diese Vielfalt der Darstellungsmöglichkeiten in einem einzigen Fenster sind für mich ein schlagendes Argument für Aria Maestosa.

Profis mögen bei diesem MIDI-Sequencer sicherlich eine Reihe an Features vermissen – für die Schule suche ich jedoch gerade immer nach intuitiven Programmen, die die Schüler nicht mit einer Funktionsfülle überfordern, die geeignet wäre, eine 5.1 Multikanalsurroundsoundproduktion für den nächsten 3D-Kinofilm zu fahren. In der Schule wollen wir exemplarisch arbeiten und generelle Arbeitsweisen verdeutlichen – dafür ist Aria Maestosa schon jetzt gut geeignet.

Was dem Programm sicherlich noch fehlt sind zwei Dinge:

  • die deutsche Übersetzung ist noch nicht vollständig (hier kann aber gerne nachgeholfen werden, schließlich ist Aria Maestosa Opensource)
  • Aria Maestosa kann (noch?) keine MIDI-Daten von externen Geräten aufzeichnen

Trotz dieser beiden Einschränkungen bin ich fest davon überzeugt, dass Aria Maestosa in unserer Schule Logic Fun als Sequencer ablösen wird – und wir somit ein weiteres kostenloses Programm haben, das wir unseren Schülern auch zur Arbeit am heimischen Rechner mit nach Hause geben können.

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