Steinberg hat mit Sequel 2 LE eine Schullizenz herausgegeben, deren Anschaffung auf jeden Fall eine Überlegung wert ist. Für nur 200,- Euro kann man eine Schullizenz erwerben, die dazu berechtigt, Sequel 2 LE (Mac und Windowsversion kommen auf einer DVD – sehr praktisch für plattformübergreifendes Arbeiten) auf allen Computern in der Schule zu installieren und zu nutzen und das Programm gleichzeitig allen Angehörigen der Schule, also Lehrern UND Schülern für die Weiterarbeit zu Hause zur Verfügung zu stellen.
Sequel 2 ist der Nachfolger von Sequel, einem Programm, das am ehesten als Mischung aus MAGIX Music Maker (den es nur für Windows gibt) und Garageband (das es nur für Macs gibt) bezeichnet werden kann. An meiner Schule kranken wir genau an der Systemexklusivität der o.g. Programme – in der Schule setzen wir zu 90% auf Windowsrechner, 10% unserer Rechner sind Macs. Die meisten unserer Schüler haben zu Hause einen Windowsrechner, einige aber auch Garageband. Geht es um das Arbeiten mit Loops, das Aufnehmen von Hörspielen oder die Produktion von Coverversionen greifen die allermeisten Schüler am Liebsten zum Mac – Garageband ist so schön intuitiv und bietet verschiedenste Loops, aus denen Musik kompiliert werden kann.
Leider können die SuS an solchen projekten aber zu Hause meist nicht weiterarbeiten – es sei denn, sie gehören zu den wenigen, die einen Mac zu Hause besitzen.
Mit Sequel 2 LE (LE steht für Light Edition – die Version besitzt nicht ganz so viele Loops wie die Vollversion und hat auch keinen Livearrangementmodus, aber das ist zu verschmerzen) steht nun eine plattformübergreifende Lösung zur Verfügung, deren Featureset reichhaltig ausfällt.
Praktisch für die Arbeit zu Hause: Sequel bringt ein „virtuelles Keyboard“ mit – SuS brauchen zu Hause also nicht zwingend ein Keyboard, um Musik einspielen zu können – die Computertastatur tut es auch.
Bei aller Begeisterung für Sequel 2 LE sollten zwei Wermutstropfen nicht verschwiegen werden:
- ein paar mehr Loops hätten es schon sein dürfen, man hat doch bald das Gefühl, „mehr“ zu wollen. Natürlich lassen sich Loops nachkaufen, aber wir sind ja eigentlich alle auf der Suche nach der „fast geschenkten eierlegenden Wollmilchsau für den Unterricht“
- Sequels grafische Benutzeroberfläche ist unglaublich dunkel – sie kommt mir noch dunkler vor als bei Sequel 1 – startet man das Programm, sitzt man zunächst wie vor einem riesigen schwarzen Loch. Es mag sein, dass SuS, die zu Hause mit Fruity Loops und Co arbeiten, solche Oberflächen gewohnt sind und sie als „hip“ empfinden – ich muss meine alten Augen immer zunächst an die Schwärze auf dem Bildschirm gewöhnen
Summa summarum: Steinberg geht mit Sequel 2 LE als Schulversion den richtigen Weg. Eine Sitelizenz für nur 200,- Euro, das ist einfach das richtige Zeichen. Wer Sequel 2 (nicht LE) ausprobieren möchte – hier gibt es die Demoversionen für Mac und Windows.